HOG Parabutsch Serbienreise 2018
3250 km auf den Spuren der Vergangenheit
Auch in diesem Jahr besuchten vom 15.08. – 22.08.2018 insgesamt 55 Personen die ehemalige Heimat Parabutsch, heute Ratkovo. Sehr bemerkenswert hierbei war die Tatsache, dass das Altersspektrum der Teilnehmer sich zwischen 14 und 89 Jahren bewegte. Überaus erfreulich festzustellen war hierbei die Harmonie der so unterschiedlichen Altersgruppen untereinander. Während 6 Reisende dieser Gruppe den „schnelleren Weg“ mit dem Flugzeug wählten, entschied sich der Rest für die Anreise mit dem Bus. Und so konnten diese Teilnehmer einen ganzen Tag lang Wien mit all seinen Sehenswürdigkeiten besichtigen. Wien ist ja die Stadt, in der vom österreichischen Kaiser vor über 250 Jahren die Idee geboren wurde, die von den Türken in kräfteverzehrenden Kriegen verwüstete Pannonische Tiefebene mit deutschen Siedlern zu bevölkern. Ein überaus lustiger „Heurigen Abend“ rundete diesen Aufenthalt in der Donaumetropole ab.
Novi Sad, zur europäischen Kulturhauptstadt 2020 auserkoren, war Ausgangspunkt für die daraufhin folgenden Tage, an denen Parabutsch/Ratkovo im Mittelpunkt der Aktivitäten stand. Und so freuten sich nicht nur die angereisten Gäste, entweder erstmalig oder wieder einmal, in Parabutsch/Ratkovo sein zu können. Auch den Einheimischen war die Freude über die Ankömmlinge anzusehen. Allseitigen Beifall fand das unter der bewährten Leitung unseres Freundes Toni Kammerer für Samstag ausgerichtete Spanferkelessen, das schon mittlerweile zur Tradition geworden ist und zu dem die HOG sowohl die Reisegruppe als auch die Freunde aus Ratkovo eingeladen hatte. Obligatorisch war danach der Besuch der ehemals eigenen Häuser. Hierbei evtl. entstehende Sprachbarrieren wurden durch die anwesenden Dolmetscher sehr schnell beseitigt. Auch der Besuch des ehemaligen Kalvarienbergs, dessen Zuweg die Gemeinde dankenswerter Weise gemäht und gerodet hatte, ebenso wie ein kurzer Blick auf den leider sich in einem sehr desolaten Zustand befindlichen katholischen Friedhof standen auf dem Programm der meisten Reiseteilnehmer.
Ausgesprochen große Zustimmung fand bei den Reisenden das Restaurant in Bogojevo, in dem das Abendessen eingenommen wurde.
Waren die zurückliegenden Tage auch angefüllt mit neuen Eindrücken, herzlichen Begegnungen und alten Erinnerungen, so bildete der Sonntag doch wie immer den absoluten Höhepunkt der Reise: Mit Gladiolen-Arrangements wunderschön geschmückt fand die Messfeier in der St. Nepomuk Kirche statt, sehr würdevoll zelebriert von hochw. Pfarrer Monsignore Jakob Pfeifer in Konzelebration von hochw. Pfarrer Siniša aus Selenča sowie im Beisein des christlichen Pope der orthodoxen Kirche. Nach dem feierlichen Einzug der Geistlichen sowie der Trachtenträger der HOG in die Kirche drückte Pfarrer Pfeifer in seinen Begrüßungsworten seine Freude über die so zahlreich anwesenden Trachtenträger aus. Mit nahezu ausschließlich deutschen Liedbeiträgen bereicherte der Kirchenchor aus Bač die Messfeier. Und Helmut Kramer, mit Ehefrau Therese speziell aus seinem Urlaubshaus am Balaton angereist, sang sehr eindrucksvoll das „Vater unser“ von Hanne Haller, während Christine Gellner, Tochter von Michael Merkhofer, der, 89jährig, ebenfalls Reiseteilnehmer war, als Solistin und sehr einfühlsam zur Überraschung aller Anwesenden „So nimm denn meine Hände“ darbrachte. Auch das sich am Ende der Messfeier anschließende Konzert des Kirchenchors aus Bač mit der schon aus dem vorjährigen Besuch in Bad Schönborn begeisternd aufgenommenen Solosängerin sowie mit Beiträgen von Helmut Kramer war „vom Feinsten“ und begeisterte die Kirchenbesucher.
Im Anschluss an den Gottesdienst war bei vielen Reiseteilnehmern das im ehemaligen Pfarrhaus untergebrachte Museum, das Toni Kammerer in mühevoller Kleinarbeit gestaltete, ein bevorzugter Anziehungspunkt. Das danach servierte und von einer Gruppe Frauen aus Ratkovo gekochte Fleischgulasch fand begeisterten Applaus, ebenso wie die Kindertanzgruppe, die gekonnt frohe Tänze darbot. Nach einer sich anschließenden Führung durch die ehemalige kuk Stadt Sombor endete der ereignisreiche Tag mit einem typischen donauschwäbischen Essen und mit schwungvoller und von einer Zigeunerkapelle temperamentvoll gespielten Musik auf einem ehemals ganz typischen Salasch (Gutshaus). Bevor die Gruppe wieder die Heimreise antrat, nutzten viele den letzten und zur freien Verfügung stehenden Tag auf recht unterschiedliche Weise; z.B. die einen zum nochmaligen bzw. zum erstmaligen Besuch der Festung Peterwaradein und der Katakomben, wieder andere zum Shoppen bzw. Bummeln durch NoviSad oder aber wieder andere einfach nur zum Relaxen. Mit vielen neuen Eindrücken, neu gewonnenen Freundschaften, die meisten aber mit dem festen Wunsch für eine „Neuauflage“ der Serbienreise in 2 Jahren, verabschiedeten sich die Reiseteilnehmer voneinander.
Und so bedankt sich die HOG Parabutsch an dieser Stelle sehr herzlich bei den Organisatoren dieser eindrucksvollen Reise, und dies ganz besonders bei Hans Rosanovitsch und bei Boris Masič. Ein ganz besonderer Dank gilt dem Ehepaar Maria und Toni Kammerer für ihr unermüdliches Bemühen und ihr Engagement, die „Erinnerungsstätten“ in Ratkovo am Leben zu erhalten und liebevoll zu pflegen!! Wir bedanken uns auch bei „unserem“ Busfahrer Wolfgang vom Busunternehmen Ruppenstein, Waghäusel, der uns, wie schon viermal zuvor, so auch bei dieser Reise, sehr individuell und aufmerksam betreute, verköstigte, und auch immer wieder wohlbehalten nach Hause zurück brachte.
Letztlich gilt unser Dank vor allem den Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Sie haben uns mit Ihrer Anwesenheit gezeigt, dass ein gemeinsames Miteinander sehr bereichernd sein kann und 3250 km auf den Spuren der Vergangenheit sehr viel bewirken können!
Für die Vorstandschaft:
Reinhilde Link, 2. Vorsitzende u. Schriftführerin
Weitere Fotos von der Serbienreise demnächst unter: AKTUELLE BILDER
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