Heimatortsgemeinschaft Parabutsch e.V.
230 Jahre Parabutsch 2016

Kulturzentrum der Parabutscher

Museum der HOG Parabutsch in Langenbrücken wiedereröffnet* Frisch, hell und vor allem ganz ohne unangenehmen PVC-Duft des Bodenbelages empfängt das Heimatmuseum der Heimatortsgemeinschaft (HOG) Parabutsch im Bürgerhaus in Langenbrücken ab sofort seine Besucher. Die umfangreichen Renovierungsarbeiten, Umgestaltungen der Präsentations- und Vereinsräumlichkeiten sowie Kompletterneuerung des Bodens sind abgeschlossen. Kultur sei nicht statisch und dürfe nicht nur verwaltet werden, so der HOG-Vorsitzende Heribert Rech im Hinblick auf die Erneuerungen. Im Rahmen der Begrüßung zur Wiedereröffnung beschrieb er das Museum als „Kulturzentrum der Parabutscher in der Region“, dabei jedoch gänzlich ohne übertriebene „Heimattümelei“, sondern zukunftsgewandt.

Der allseitige Zuspruch und vor allem die rund 800 Besucher im Jahr bestätigten dem Verein „so weiterzumachen“. Bürgermeister Klaus Detlev Huge zollte der HOG Respekt „für das, was sie auf die Beine gestellt hat“. Er finde es gut, dass das Thema Heimat als „Frage nach dem wo komme ich her, wo habe ich meine Wurzeln“ so modern präsentiert werde. Das, was es im Museum zu sehen gebe sei „viel besser als jeder Geschichtsunterricht“ bestätigte die 15-jährige Lena. Sie zeigte sich als Enkelin ihres in Parabutsch geborenen Großvaters in der Tracht ihrer Vorfahren. Beeindruckt von der Vielfalt der Exponate, die einen sehr guten Einblick in die Geschichte der Donauschwaben im Allgemeinen und der Parabutscher im Besonderen gibt, äußerte sich auch Uwe Gehrig. Der Rechtsanwalt aus Aglasterhausen ist Vorsitzender des Kuratoriums der

„Franz- und Getrud-Schenzinger-Stiftung“ Obrigheim, die Einrichtungen der Heimatvertriebenen fördert und befand, das Heimatmuseum der HOG sei „auch für uns ein unterstützenswertes Projekt“.

Petra Steinmann-Plücker (BNN)

Besten Dank für die Genehmigung des Abdrucks

 


Mitglieder der HOG Parabutsch besuchten die BNN

 

Wie ist der Weg einer Nachricht oder eines Ereignisses, und welches Zusammenspiel muss erfolgen, damit der Leser Informationen hierüber in „Papierform“ oder aber auch in digitaler Form morgens auf dem Frühstückstisch parat hat? Aber auch, was unterscheidet „Sensationsjournalismus“ von seriöser Berichterstattung? All diese Fragen und noch vieles mehr erfuhren die Mitglieder der HOG bei ihrem Besuch im Gebäude der BNN in Karlsruhe bei einer überaus kompetenten Führung von BNN-Redakteur Thomas Liebscher, bekannt durch seine immer wieder in der Zeitung erscheinenden humorvollen Beiträge über den badischen Dialekt.

Thomas Liebscher erläuterte darüber hinaus, dass das Bestehen der Zeitung bis ins Jahr 1946 zurückgeht, in dem Wilhelm Baur, der Gründer dieses Blattes, von der zuständigen Behörde der damaligen amerikanischen Besatzungszone die Lizenz zur Herausgabe einer Zeitung in Karlsruhe bekam.

Heute sind die „Badische Neueste Nachrichten“ die einzig regional gedruckte Tageszeitung des Stadt- und Landkreises Karlsruhe und verfügen zusätzlich über “Lokalausgaben“ im Landkreis Rastatt, Stadtkreis Baden-Baden, im Ortenaukreis sowie im Stadtkreis Pforzheim und im Enzkreis.

Seit ca. 5 Jahren bieten die BNN ihren Lesern auch eine App an, die eine elektronische Version der Printausgabe sowie Aktualisierungen in den Bereichen Politik, Wirtschaft, Sport und überregionale Ereignisse beinhalten. Rund 115 000 Exemplare wandern, so Thomas Liebscher, z. Zt. täglich in die entsprechenden Haushalte des Einzugsbereichs. Leider ist seit 1998 die damalige Auflage um ca. 1/3 gesunken. Ursache dieser Situation ist sicherlich u.a. die immens fortschreitende Digitalisierung aber auch die immer stärker zunehmende Konkurrenz regionaler und überregionaler Zeitungen. Mit so vielen Informationen versehen, beendete die Gruppe, nicht ohne den Start des um 20.00 Uhr beginnenden Druckes der neusten Zeitungsausgabe zu beobachten, ihren interessanten Besuch bei den BNN. Bei der Verabschiedung bedankte sich Heribert Rech, erster Vorsitzender der HOG Parabutsch und Initiator dieser Besichtigung, sehr herzlich bei Herrn Liebscher für die sehr interessante und mit so mancher Anekdote versehene kurzweilige Führung durch den Betrieb der BNN ebenso wie für die in der Kantine gereichte körperliche „Stärkung“.

Für die Vorstandschaft:

Reinhilde Link, 2. Vors. u. Schriftführerin

 

_________________________________________________________________________________________________________________________________________________


Serbienreise 2018


HOG Parabutsch Serbienreise 2018

 

 

 3250 km auf den Spuren der Vergangenheit

Auch in diesem Jahr besuchten vom 15.08. – 22.08.2018 insgesamt 55 Personen die ehemalige Heimat Parabutsch, heute Ratkovo. Sehr bemerkenswert hierbei war die Tatsache, dass das Altersspektrum der Teilnehmer sich zwischen 14 und 89 Jahren bewegte. Überaus erfreulich festzustellen war hierbei die Harmonie der so unterschiedlichen Altersgruppen untereinander. Während 6 Reisende dieser Gruppe den „schnelleren Weg“ mit dem Flugzeug wählten, entschied sich der Rest für die Anreise mit dem Bus. Und so konnten diese Teilnehmer einen ganzen Tag lang Wien mit all seinen Sehenswürdigkeiten besichtigen. Wien ist ja die Stadt, in der vom österreichischen Kaiser vor über 250 Jahren die Idee geboren wurde, die von den Türken in kräfteverzehrenden Kriegen verwüstete Pannonische Tiefebene mit deutschen Siedlern zu bevölkern. Ein überaus lustiger „Heurigen Abend“ rundete diesen Aufenthalt in der Donaumetropole ab.

Novi Sad, zur europäischen Kulturhauptstadt 2020 auserkoren, war Ausgangspunkt für die daraufhin folgenden Tage, an denen Parabutsch/Ratkovo im Mittelpunkt der Aktivitäten stand. Und so freuten sich nicht nur die angereisten Gäste, entweder erstmalig oder wieder einmal, in Parabutsch/Ratkovo sein zu können. Auch den Einheimischen war die Freude über die Ankömmlinge anzusehen. Allseitigen Beifall fand das unter der bewährten Leitung unseres Freundes Toni Kammerer für Samstag ausgerichtete Spanferkelessen, das schon mittlerweile zur Tradition geworden ist und zu dem die HOG sowohl die Reisegruppe als auch die Freunde aus Ratkovo eingeladen hatte. Obligatorisch war danach der Besuch der ehemals eigenen Häuser. Hierbei evtl. entstehende Sprachbarrieren wurden durch die anwesenden Dolmetscher sehr schnell beseitigt. Auch der Besuch des ehemaligen Kalvarienbergs, dessen Zuweg die Gemeinde dankenswerter Weise gemäht und gerodet hatte, ebenso wie ein kurzer Blick auf den leider sich in einem sehr desolaten Zustand befindlichen katholischen Friedhof standen auf dem Programm der meisten Reiseteilnehmer.

Ausgesprochen große Zustimmung fand bei den Reisenden das Restaurant in Bogojevo, in dem das Abendessen eingenommen wurde.

Waren die zurückliegenden Tage auch angefüllt mit neuen Eindrücken, herzlichen Begegnungen und alten Erinnerungen, so bildete der Sonntag doch wie immer den absoluten Höhepunkt der Reise: Mit Gladiolen-Arrangements wunderschön geschmückt fand die Messfeier in der St. Nepomuk Kirche statt, sehr würdevoll zelebriert von hochw. Pfarrer Monsignore Jakob Pfeifer in Konzelebration von hochw. Pfarrer Siniša aus Selenča sowie im Beisein des christlichen Pope der orthodoxen Kirche. Nach dem feierlichen Einzug der Geistlichen sowie der Trachtenträger der HOG in die Kirche drückte Pfarrer Pfeifer in seinen Begrüßungsworten seine Freude über die so zahlreich anwesenden Trachtenträger aus. Mit nahezu ausschließlich deutschen Liedbeiträgen bereicherte der Kirchenchor aus Bač die Messfeier. Und Helmut Kramer, mit Ehefrau Therese speziell aus seinem Urlaubshaus am Balaton angereist, sang sehr eindrucksvoll das „Vater unser“ von Hanne Haller, während Christine Gellner, Tochter von Michael Merkhofer, der, 89jährig, ebenfalls Reiseteilnehmer war, als Solistin und sehr einfühlsam zur Überraschung aller Anwesenden „So nimm denn meine Hände“ darbrachte. Auch das sich am Ende der Messfeier anschließende Konzert des Kirchenchors aus Bač mit der schon aus dem vorjährigen Besuch in Bad Schönborn begeisternd aufgenommenen Solosängerin sowie mit Beiträgen von Helmut Kramer war „vom Feinsten“ und begeisterte die Kirchenbesucher.

Im Anschluss an den Gottesdienst war bei vielen Reiseteilnehmern das im ehemaligen Pfarrhaus untergebrachte Museum, das Toni Kammerer in mühevoller Kleinarbeit gestaltete, ein bevorzugter Anziehungspunkt. Das danach servierte und von einer Gruppe Frauen aus Ratkovo gekochte Fleischgulasch fand begeisterten Applaus, ebenso wie die Kindertanzgruppe, die gekonnt frohe Tänze darbot. Nach einer sich anschließenden Führung durch die ehemalige kuk Stadt Sombor endete der ereignisreiche Tag mit einem typischen donauschwäbischen Essen und mit schwungvoller und von einer Zigeunerkapelle temperamentvoll gespielten Musik auf einem ehemals ganz typischen Salasch (Gutshaus). Bevor die Gruppe wieder die Heimreise antrat, nutzten viele den letzten und zur freien Verfügung stehenden Tag auf recht unterschiedliche Weise; z.B. die einen zum nochmaligen bzw. zum erstmaligen Besuch der Festung Peterwaradein und der Katakomben, wieder andere zum Shoppen bzw. Bummeln durch NoviSad oder aber wieder andere einfach nur zum Relaxen. Mit vielen neuen Eindrücken, neu gewonnenen Freundschaften, die meisten aber mit dem festen Wunsch für eine „Neuauflage“ der Serbienreise in 2 Jahren, verabschiedeten sich die Reiseteilnehmer voneinander.

Und so bedankt sich die HOG Parabutsch an dieser Stelle sehr herzlich bei den Organisatoren dieser eindrucksvollen Reise, und dies ganz besonders bei Hans Rosanovitsch und bei Boris Masič. Ein ganz besonderer Dank gilt dem Ehepaar Maria und Toni Kammerer für ihr unermüdliches Bemühen und ihr Engagement, die „Erinnerungsstätten“ in Ratkovo am Leben zu erhalten und liebevoll zu pflegen!! Wir bedanken uns auch bei „unserem“ Busfahrer Wolfgang vom Busunternehmen Ruppenstein, Waghäusel, der uns, wie schon viermal zuvor, so auch bei dieser Reise, sehr individuell und aufmerksam betreute, verköstigte, und auch immer wieder wohlbehalten nach Hause zurück brachte.

Letztlich gilt unser Dank vor allem den Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Sie haben uns mit Ihrer Anwesenheit gezeigt, dass ein gemeinsames Miteinander sehr bereichernd sein kann und 3250 km auf den Spuren der Vergangenheit sehr viel bewirken können!

Für die Vorstandschaft:

Reinhilde Link, 2. Vorsitzende u. Schriftführerin

 

Weitere Fotos von der Serbienreise demnächst unter: AKTUELLE BILDER

 

 

 

_________________________________________________________________________________________________________________________________________________

 

 

 


Trachtenträger der HOG beim Vinzenzifest in Wendlingen am 26. August 2018

 

 

Eine kleine Trachtengruppe der HOG Parabutsch  machte sich am Sonntag morgen auf den Weg nach Wendlingen um beim Umzug des Vinzenzifestes in Wendlingen am Neckar teil zu nehmen. Bei herrlichem Wetter fand der Umzug mit über 30 Gruppen statt. Das Vinzenzifest kann auf eine 300jährige Tradition zurückblicken. Die heimatvertriebenen Egerländer, für die die  Stadt Wendlingen am Neckar im Jahre 1966 die Patenschaft übernommen hat, haben dieses Fest in ihre neue Heimat mitgebracht. Seit 1952 wird es mit der Egerländer Gmoi und den Heimat- und Trachtenverbänden als eines der größten Brauchtumsfeste in Baden Württemberg ununterbrochen gefeiert. In Wendlingen am Neckar wird das Fest am letzten Wochenende im August gefeiert: Prozession von der Kirche St. Kolumban zum Marktplatz, Erntedankgottesdienst, Krämermarkt, Festumzug, Unterhaltungsprogramm mit Musik und Tanz.


Trachtenträger der HOG Parabutsch beim Umzug: 1250 Jahre Östringen

Die Integration der ehemaligen Parabutscher in Baden-Württemberg ist so facettenreich wie die Situation in Deutschland am Ende des 2. Weltkrieges.

Und so ist es nicht verwunderlich, dass bei der „Zuteilung“ der Heimatvertriebenen Parabutscher, von denen einige monatelang in Karlsruhe-Knielingen in den ehemaligen KFZ-Garagen der amerikanischen Streitkräfte untergebracht waren, auf die umliegenden Gemeinden „verteilt“ wurden. Die meisten dieser Parabutscher fanden dadurch vor allem in Langenbrücken, Mingolsheim und in Östringen eine neue Bleibe.

Für die Vorstandschaft der HOG Parabutsch war diese historische Tatsache Motivation, sich am Umzug anlässlich „1250 Jahre Stadtgeburtstag Östringen“ mit 20 Trachtenträgern in der Tracht der ehemaligen Heimatgemeinde Parabutsch zu beteiligen.

Mit die ersten dieser Parabutscher Heimatvertriebenen waren damals beispielsweise die Kinder der Familie Drach, Hans, Ernst und Katharina, die ohne Eltern in Östringen ankamen und dort bei 3 Familien ein vorübergehendes Zuhause fanden, bis ihre Mutter Anna am 29.02.1947 bei ihren Kindern eintraf. Sie war an Typhus erkrankt und musste zurückbleiben.

Während kurze Zeit später zahlreiche Parabutscher nach Langenbrücken umsiedelten, weil ihnen unsere Gemeinde Bauplätze zur Verfügung stellte, verblieben doch einige Familien weiterhin in Östringen, und eine dieser Familien erstand Ende der 50er Jahre einen Aussiedlerhof im sog.Ullrichsbruch.

Heute ist Hans Drach, eines dieser ehemaligen Kinder, die damals ohne Eltern in Östringen ankamen, Museumsbeauftragter der HOG Parabutsch.

Für die Vorstandschaft:

Reinhilde Link, 2. Vors. u. Schriftführerin

Weitere Fotos vom Festumzug finden Sie unter Aktuelle Bilder

 

 

_______________________________________________________________________________________________________________________________________________