Heimatortsgemeinschaft Parabutsch e.V.
230 Jahre Parabutsch 2016

Seltene Gäste bei der HOG

Ehepaar aus Kanada besuchte das Heimatmuseum

 

Vom 01.06.2023 bis 07.06.2023 war das Ehepaar Kamrad auf Deutschlandreise. Frau Theresa Kamrad die in Windsor/ Kanada geboren ist, hat durch Ihre Eltern und Großeltern Donauschwäbische Wurzeln, ihr Ehemann Tony ist Portugiese. Die Reise führte sie zunächst nach München und Ulm, wo sie ihre Verwandtschaft besuchten, bevor sie in Bad Schönborn ankamen. Frau Kamrad interessiert sich schon seit ihrer Kindheit für die Geschichte der Parabutscher Donauschwaben, denn ihre Mutter stammte aus der Gegend Banat Romania, ihr Vater war von Parabusch. Der Kontakt zu unserem Museum war zustande gekommen, nachdem Frau Kamrad im Internet auf die Home-Page der HOG aufmerksam geworden ist und bereits seit einigen Jahren mit Elisabeth Päßler per E-Mail, Wats Up und Facebook kommunizierte. Ein weiterer Grund Bad Schönborn mal einen Besuch abzustatten, war ihr Cousin Erwin Eichinger, den sie bisher noch nicht persönlich kannte. Der Besuch des HOG-Museums war für Frau Kamrad der Höhepunkt ihrer Deutschlands Reise und sie konnte sich nicht sattsehen an den vielen Gegenständen aus dem Alltagsleben, der Landwirtschaft und den verschiedenen Berufen aus der alten Heimat. Besonders begeistert war sie von der „Paradestub“ und den vielen Trachten, die in den Glasvitrinen im 2. Obergeschoß zu sehen sind. Sie selbst trägt zu Hause gerne eine Parabutscher Tracht, wenn sie in Toronto zu Veranstaltungen verschiedener Donauschwäbischen Gruppen geht. Jürgen Purr führte die Gäste durch das Museum und bei der sich anschließenden Kaffeerunde, begrüßte der Vorsitzende Heribert Rech den Besuch aus Kanada sehr herzlich und man tauschte viele Gemeinsamkeiten aus. Während ihres Aufenthaltes in Bad Schönborn wurden die Gäste aus Kanada von Elisabeth Päßler betreut, die auch für Quartier in Bad Schönborn gesorgt hatte. Am Abend vor der Abreise saßen einige Mitglieder der HOG-Vorstandschaft am Minigolfplatz bei einer gemütlich, lustigen Runde zusammen. Dabei versicherten die Gäste, dass sie im nächsten Jahr gerne wiederkommen würden.

Otto W. Meid, HOG-Pressewart.

 


Nachlese zum Pfingsttreffen der HOG Parabutsch

 

Für die HOG Parabutsch gehört es seit deren Bestehen zur Tradition, den Pfingstsonntag mit einem Fest- und Dankgottesdienst in der kath. St. Vitus Kirche zu beginnen. Erstmalig nach der Pensionierung von Pfarrer Kesenheimer hielt Herr Pfarrer Prestel diesen Gottesdienst. Zu Beginn der Messe begrüßte der Geistliche auch die in Tracht und mit einer Fahnenabordnung anwesenden Mitglieder der HOG sowie deren Besucher sehr herzlich. Im Anschluss an diesen Gottesdienst gedachte Heribert Rech, Vorsitzender der HOG Parabutsch, am Mahnmal auf dem Friedhof der Angehörigen, die vor allem in den Wirren des zweiten Weltkrieges und in den Konzentrationslagern ums Leben kamen bzw. durch Vertreibung aus ihrer Heimat ein leidvolles Schicksal erlitten. „Wir schließen in dieses Gedenken auch die vielen Millionen Menschen auf der ganzen Welt ein, die heute jeden Tag erneut dieses Schicksal erleiden“, so der Vorsitzende. Beim anschließenden gemütlichen Beisammensein im Bürgersaal im Trechterweg in Langenbrücken, freute sich Heribert Rech, wieder einen bis auf den letzten Platz besetzten Saal mit Gästen jeglichen Alters vorzufinden. In seiner Begrüßung hob der Vorsitzende die Bedeutung dieses Pfingsttreffens für die heimatvertriebenen ehemaligen Donauschwaben hervor und bezeichnete sie als „Bekenntnis der Verbundenheit zu unserer Geschichte. Die Pflege von Tradition ist aber nicht nur Bekenntnis, sie ist auch Teil unserer Identität“, so der Vorsitzende. Nach den Begrüßungsworten des Vorsitzenden herrschte die bei den Veranstaltungen der HOG Parabutsch gewohnte heitere Atmosphäre, bei der sich die eine oder der andere sehr über ein Wiedersehen mit einigen lange nicht mehr gesehenen Bekannten freute. Und bei dem typischen Saueressen mit Weißbrot oder vielleicht bei einem Paar gebratener Paprikabratwürste mit Krautsalat verging die Zeit wie im Fluge. Und bevor das Kuchenbuffet eröffnet wurde, startete so mancher Gast, ob Mann oder Frau, dem Museum einen Besuch ab. Denn auch hier gab es einen „Neuzugang“ zu vermelden: Roland Schmalz, ein Schwabe mit Parabutscher Wurzeln (seine verstorbene Mutter war einige Jahre stellvertretende Vorsitzende der HOG Parabutsch) fertigte als Ergänzung zu den „Audioguides“ für den zweiten Museumsraum eine Dokumentation der einzelnen dort dargestellten Szenen im Originaldialekt der Parabutscher und erläuterte vor Ort die Funktionsweise dieses neuen Gerätes. Initiatorin dieser neuesten Errungenschaft ist unser ehemaliges Vorstandsmitglied Ria Schneider, Tochter von Annemarie Ackermann, einer der ersten weiblichen Bundestagsabgeordneten nach dem Ende des zweiten Weltkrieges. Ria Schneider verleiht unermüdlich seit Jahren dem ehemaligen Parabutscher Dialekt eine Stimme. Auch das Kuchenbuffet, das anschließend eröffnet wurde und an leckeren und selbstgebackenen Kuchen keine Wünsche offen ließ, zeigte sich als „Anziehungsmagnet“! Und so dankt die Vorstandschaft der HOG Parabutsch allen, die zum Gelingen dieses Tages beigetragen haben, sehr herzlich. Vor allem den fleißigen Helferinnen und Helfern beim Aufbau der Tische und Stühle und der Gestaltung des Bürgersaals sowie den unermüdlichen Helfern und Helferinnen in der Küche, den fleißigen Kuchenbäckerinnen, Pfarrer Prestel für die würdevolle Gestaltung der heiligen Messe, Thomas Friedel für das Tragen der Parabutscher Fahne in der Kirche, und vor allem den Gästen des diesjährigen Pfingsttreffens. Wir freuen uns, Sie auch bei unseren nächsten Veranstaltungen willkommen heißen zu können!

Für die Vorstandschaft:

Reinhilde Link 2. Vorsitzende